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Bohrmaschinen Leitfaden

Wissenswertes rund um die Bohrmaschine...

Eine Bohrmaschine ist ein vielseitiges Werkzeug für Hand- und Heimwerker, das für verschiedene Arbeiten wie Bohren, Schrauben und Schleifen eingesetzt wird. Dieser Leitfaden möchte Ihnen helfen, die wichtigsten Aspekte rund um den Gebrauch von Bohrmaschinen kennen zu lernen.

Inhaltsverzeichnis

1. Arten von Bohrmaschinen

Bohrmaschinen sind in verschiedenen Typen erhältlich, je nach Verwendungszweck und Leistung:

Akku-Bohrmaschine (Akkuschrauber):
Ideal für flexible und mobile Einsätze ohne Stromquelle. Diese sind oft leicht, aber leistungsstark und eignen sich zum Bohren in Holz und Kunststoff sowie für einfache Schraubarbeiten.

Schlagbohrmaschine:
Besitzt eine Schlagfunktion, die zusätzlich zur Rotationsbewegung leichte Hammerschläge erzeugt, ideal für das Bohren in Beton, Stein und Ziegel.

Bohrhammer:
Hochleistungsbohrer mit starkem Schlagwerk, das auch für harte Materialien wie Beton und Stein geeignet ist. Diese Maschinen sind meist schwerer und haben SDS-Bohrer-Aufnahmen für besseren Halt.

Ständerbohrmaschine:
Eine stationäre Bohrmaschine, die auf einer Werkbank oder einem Ständer montiert wird. Sie eignet sich für präzises Bohren und ist oft in der Metallbearbeitung und Holzverarbeitung zu finden.

Winkelbohrmaschine:
Für schwer erreichbare Stellen und enge Räume konzipiert, da der Bohrkopf im 90-Grad-Winkel angeordnet ist. Geeignet für Holzkonstruktionen und Reparaturen in engen Bereichen.

2. Wichtige technische Merkmale

Leistung (Watt):
Die Leistung einer Bohrmaschine liegt normalerweise zwischen 500 und 1500 Watt. Eine höhere Leistung ist für härtere Materialien wie Beton oder Metall erforderlich.

Akku-Kapazität (bei Akku-Bohrmaschinen):
Angegeben in Amperestunden (Ah). Ein höherer Wert bedeutet längere Laufzeiten pro Ladung. Üblich sind Akkus zwischen 1,5 Ah und 5 Ah, oft auf Basis von Lithium-Ionen-Technologie, die langlebig und schnell aufladbar ist.

Drehmoment:
Besonders wichtig bei Akkubohrmaschinen. Es gibt die Kraft an, die beim Schrauben oder Bohren auf das Material wirkt. Eine gute Maschine hat mindestens 20-30 Nm (Newtonmeter).

Drehzahl:
Die Drehzahl variiert zwischen 300 und 3000 Umdrehungen pro Minute (U/min). Für Holz und Metall eignen sich hohe Drehzahlen, während für Stein und Beton eher langsame Drehzahlen mit Schlagwerk benötigt werden.

Bohrfutter:
Der Spannmechanismus, der den Bohrer hält. Es gibt Zahnkranzbohrfutter (mit Schlüssel) und Schnellspannbohrfutter (ohne Schlüssel). SDS-Bohrfutter sind für Bohrhämmer üblich, da sie einen sicheren Halt bei starken Erschütterungen bieten.

3. Wahl des passenden Bohrers

Für die unterschiedlichen Materialien gibt es die jeweils passende Bohrerform. Beim Bohren von Kunststoffen müssen noch zusätzliche Aspekte beachtet werden.

Holzbohrer:
Erkennbar an der kleinen Zentrierspitze. Es gibt verschiedene Formen, je nach Holzart und Größe des Lochs.

Metallbohrer:
Hitzebeständig und oft aus HSS (High-Speed-Stahl) und haben eine flache Spitze.

Steinbohrer:
Dick und robust, oft mit Hartmetallspitze, ideal für Beton und Stein.

Bohrergrößen und -durchmesser:
Je nach gewünschtem Lochdurchmesser. Meist liegen sie zwischen 1 und 13 mm für die meisten Heimwerkerbedarfe.

Anpassen der Drehzahl und Schlagfunktion:
Für harte Materialien wie Beton ist eine niedrige Drehzahl und Schlagfunktion sinnvoll. Holz und Metall benötigen eine höhere Drehzahl, aber keine Schlagfunktion.

Bohren von Kunststoffen:

Um Kunststoff sauber und effizient zu bohren, eignen sich spezielle Kunststoffbohrer oder Standardbohrer mit bestimmten Anpassungen. Hier sind die wichtigsten Tipps:

1. Geeignete Bohrer

Kunststoffbohrer:
Diese sind speziell für Kunststoffe ausgelegt und haben einen schärferen Schneidwinkel (meist um die 90°), um ein Reißen oder Schmelzen des Materials zu verhindern.

HSS-Bohrer (High-Speed Steel):
Universelle Metallbohrer können ebenfalls verwendet werden, wenn sie leicht angepasst werden (z. B. durch Reduzierung des Spitzenwinkels auf etwa 90–110°).

2. Wichtige Bohrtechniken

Spitzenwinkel:
Ein Spitzenwinkel von 90–110° verhindert das Verhaken und Ausfransen des Kunststoffs.

Kleine Vorschubkraft:
Zu hoher Druck kann den Kunststoff reißen lassen.

Langsame Drehzahl:
Eine niedrige Drehzahl reduziert die Reibung und verhindert, dass der Kunststoff durch Hitze schmilzt.

Kühlung:
Bei dickeren Materialien oder längeren Bohrungen hilft es, den Kunststoff mit Wasser oder Druckluft zu kühlen.

3. Besonderheiten nach Kunststoffart

Weiche Kunststoffe (z. B. PE, PP):
Verwenden Sie scharfe Bohrer mit geringem Vorschub.

Harte Kunststoffe (z. B. Plexiglas, Acryl):
Ein spezieller Plexiglasbohrer oder ein HSS-Bohrer mit geschärfter Spitze eignet sich am besten.

4. Nachbearbeitung

Entfernen Sie Grate nach dem Bohren mit einem Entgrater oder Schleifpapier, um eine saubere Oberfläche zu erhalten.

Mit den richtigen Werkzeugen und Techniken können Sie Kunststoff präzise und sauber bearbeiten!

4. Sicherheitsvorkehrungen

Schutzkleidung:
Tragen Sie immer Schutzbrille und Gehörschutz, insbesondere bei Arbeiten mit Schlagbohrmaschinen oder Bohrhämmern.

Staubabsaugung:
Bei Arbeiten in geschlossenen Räumen sollte eine Staubabsaugung genutzt werden, um die Luft sauber zu halten.

Bohrer sichern:
Stellen Sie sicher, dass der Bohrer richtig eingespannt ist, bevor Sie die Maschine einschalten.

Handhabung:
Halten Sie die Maschine immer mit beiden Händen fest, vor allem bei schweren Bohrarbeiten.

5. Pflege und Wartung

Reinigung:
Entfernen Sie Staub und Schmutz regelmäßig, besonders nach dem Einsatz auf Baustellen oder in staubigen Umgebungen.

Bohrfutter schmieren:
Das Bohrfutter sollte gelegentlich geölt werden, um die Spannung zu erhalten und Korrosion zu vermeiden.

Akku-Pflege:
Lassen Sie Akkus nicht vollständig entladen, da dies ihre Lebensdauer verkürzen kann. Lagern Sie sie bei Zimmertemperatur und laden Sie sie regelmäßig auf.

Bohrer schärfen:
Bohrer können bei Bedarf mit speziellen Schleifgeräten geschärft werden, um die Schneideffizienz zu erhalten.

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6. Zusätzliche Tipps und Zubehör

Tiefenanschlag:
Für präzises Bohren von Löchern mit festgelegter Tiefe.

Zusatzgriff:
Einige Bohrmaschinen bieten einen zweiten Griff, der mehr Stabilität beim Arbeiten gibt.

Laser- oder LED-Hilfen:
Für präzises Ansetzen und bessere Sichtbarkeit.

Zubehörset:
Ein umfassendes Set mit Bohrern und Bits für verschiedene Materialien erweitert die Einsatzmöglichkeiten.

Fazit

Die Wahl der richtigen Bohrmaschine hängt von Ihrem spezifischen Einsatzbereich ab. Eine Allround-Bohrmaschine ist eine gute Wahl für Heimwerker, die gelegentlich in verschiedenen Materialien arbeiten. Profi-Bohrer und spezifische Bohrertypen wie Schlagbohrer und Bohrhämmer eignen sich für spezielle Arbeiten und robuste Materialien. Indem Sie die verschiedenen Merkmale und Spezifikationen verstehen, können Sie sicherstellen, dass Sie das richtige Werkzeug für Ihre Anforderungen wählen.

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